Eine Kaleidoskopierte Darstellung der Arbeit

Giuseppe Troiano

Italian Zebras

Portrait von Giuseppe Troiano

Betreuer*in

  • Oliver Kussinger
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  • Max Ackermann
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  • Christoph Schaden
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  • Sebastian Schnellbögl

Analyse von profit and purpose Kooperationen in Italien für die Next Economy

Wir kennen das Dilemma: Unternehmen wie Facebook, Airbnb und Amazon betreiben Steuervermeidung, Überproduktion und Ressourcenverschwendung. Dennoch nutzen wir ihre Angebote aus Bequemlichkeit. Diese milliardenschweren Firmen, auch "Einhörner" genannt, wachsen so schnell, dass Konkurrenz, Politik, Gesellschaft und Umwelt nicht mitkommen. Investoren jagen sie, weil diese Firmen selten sind wie Fabelwesen.

Es gibt Hoffnung: Die Zebra-Bewegung entstand 2017 als Antwort auf den Einhorn-Kapitalismus. Sie wollen Armut, Umweltschäden und Überproduktion durch nachhaltiges Wachstum bekämpfen. Ihr Leitspruch "Repariere, was Einhörner zerstören“, verkörpert die Werte der Bewegung: Darunter Reparatur, Re- und Upcycling statt Wegwerfgesellschaft, Kooperation statt Konkurrenzdenken, Vielfalt statt Monopole und Verzicht auf exzessive Gewinne. Schwarz-Weiß steht für Profit und Gemeinwohl. Sinnökologie und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt. In Amerika gestartet, wächst die Bewegung weltweit. Es fehlt aber solides Fundament, um wirkliche Veränderungen zu bewirken.

Italien bietet ein solches Fundament. Seit 1880 existieren hier Zebra-Firmen, die profit- und gemeinwohlorientiert sind. Teils staatlich gefördert, teils einnahmenfinanziert, gibt es heute rund 80.000 Zebra-Firmen in Bildung, sozialer Integration, Gesundheitsversorgung und Kreislaufwirtschaft. Das System gilt als krisensicher und erfolgreich. Ich habe einige Italian Zebras besucht und präsentiere die Ergebnisse in einer Fotoausstellung und Webseite. Ich möchte ein Bewusstsein schaffen, dass profit and purpose sich ergänzen und, dass sich gemeinnützige Arbeit wieder lohnt. Denn Designer gestalten neben Flyern und Broschüren auch gesellschaftliche Veränderungsprozesse, die dringend nötig sind.

"Nicht immer kann der Mensch der Geschichte einen Sinn geben, aber er kann seinem Leben einen Sinn geben."
— Albert Camus