Eine illustrierte Auseinandersetzung mit Depression und Angst
Dunkle Materie ist eine hypothetische Art von Materie, die etwa 27% unseres Universums ausmacht. Sie sendet kein Licht aus, interagiert kaum mit elektromagnetischer Strahlung und wurde lediglich aufgrund ihrer Gravitationswirkung nachgewiesen. Man kann sie also weder beobachten noch messen.
Ähnlich wie die dunkle Materie das Universum beeinflusst, beeinflussen Zustände der Depression und Angst unser inneres Universum. Wie jene unsichtbare Materie bewegen sich unsere düsteren Gedanken oft im Verborgenen und bleiben für Außenstehende unbemerkt. Aber sie haben eine enorme Auswirkung auf alles um uns herum – unser Erleben, unsere Gefühle, unsere Beziehungen und unser Handeln – alles scheint von einer unsichtbaren Gravitationskraft gesteuert zu werden.
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit fand ich Bilder für Gefühle, die schwer in Worte zu fassen sind. Die Mischung aus detailreichen, schwarz-weißen Illustrationen und handgeschriebenen Texten setzt sich zu einem schonungslos ehrlichen und immersiven Erfahrungsbericht zusammen, der die Lebensrealität einer Person zeigt, die durch eine akute Phase der Depression navigiert und mit Panikattacken kämpft.
Durch das Visualisieren von Gedanken und Empfindungen, die in unserer Gesellschaft häufig verschwiegen und tabuisiert werden, möchte ich aktiv zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen, LeserInnen zur Selbstreflexion anregen und den offeneren Dialog über unsere psychische Gesundheit anstoßen. Dark Matter soll Betroffenen vermitteln, dass sie nicht alleine sind und darauf hinweisen, dass es Wege aus der Dunkelheit gibt.