Experimentelle Objektgestaltung mit keramischen 3D-Druck
Was wäre, wenn wir als Designer_innen, die Dynamik eines transmedialen Gestaltungsprozesses aktiv nutzen und das ästhetische Potenzial unbeabsichtigter Artefakte in unserer prozeduralen Designentwicklung integrieren würden?
Durch fortschreitende Digitalisierung streben wir in vielen Bereichen nach Perfektion und Effizienz. Dies könnte dazu führen, dass Objekte an Individualität und Ausdruckskraft verlieren. Die Grundannahme meiner Arbeit lautet, dass vermeintliche Fehler in der Fertigung eines Objekts diesem zusätzlichen Wert verleihen können.
Mittels algorithmischem Design erstelle ich Formen, die anschließend durch keramischen 3D-Druck realisiert werden. Während dieser Umwandlung von digitaler zu physischer Form entstehen bewusst Artefakte. Diese Unvollkommenheiten werden mittels Fotogrammetrie erfasst, erneut digitalisiert und weiterentwickelt. Dabei entsteht eine bemerkenswerte Verwandlung, bei der das Objekt seine ursprüngliche Form verlässt und eine neue gestalterische Erscheinung erlangt. Somit werden die anfänglichen „Fehler“ nicht mehr als solche wahrgenommen, sondern zu zentralen Elementen meines Designansatzes.
Die Ergebnisse meiner Arbeit präsentiere ich als Ausstellungsobjekte. Die skulpturalen Gefäße werden in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien visualisiert und den realen Formen gegenübergestellt. Diese Kontrastierung lädt dazu ein, die Auswirkungen und das Potenzial der Artefakte selbst zu analysieren und zu hinterfragen.
Insgesamt eröffnet meine Arbeit neue Perspektiven auf die Rolle der Unvollkommenheit im Designprozess und demonstriert, wie der transmediale Austausch zwischen der digitalen und der physischen Welt diesen Gestaltungsraum erweitern und vertiefen kann.